„Hauptsache, ich zahle“: Wie die Corona-Hilfen für Kleinbetriebe zum Albtraum wurden

Die Corona-Pandemie hat viele kleine Unternehmen an den Rand des Ruins getrieben. Meine Geschichte ist nur eine von vielen, aber sie zeigt auf erschreckende Weise, wie aus dringend benötigter Hilfe ein bürokratischer Albtraum wurde.

Als die Nachricht kam, dass alle Geschäfte schließen müssen, war ich zunächst geschockt. Ich bin seit über der Hälfte meines Lebens selbstständig, kenne keine Ausfälle. „Wer krank ist, gehört ins Bett“ – das war immer meine Devise. Doch diese Pandemie war anders.

Plötzlich stand mein Zwei-Personen-Betrieb still. Wochen ohne Einnahmen. Rücklagen? Keine Chance. Wie so viele kleine Betriebe lebten wir von der Hand in den Mund, die Abgaben an den Staat ließen kaum Spielraum zum Sparen. Die plötzliche Untätigkeit und die existenzielle Ungewissheit setzten mir massiv zu. Mein Körper reagierte mit einer Gürtelrose – ein deutliches Zeichen des immensen Drucks.

Dann kam die Hoffnung: die Corona-Überbrückungshilfe. Schnell und unkompliziert sollte es gehen. Die Realität war ernüchternd. Ohne meinen Steuerberater hätte ich die unverständlichen Formulare nie ausfüllen können. Dank seiner Hilfe erhielten wir die Unterstützung – eine kurze Atempause.

Doch der nächste Schlag ließ nicht lange auf sich warten: Die erhaltene Hilfe sollte versteuert werden. Eine Farce, da das Geld ja aus bereits versteuerten Mitteln stammte. Aber es kam noch schlimmer.

Ein Schreiben der IB Bank Sachsen-Anhalt forderte die Rückzahlung der Soforthilfe. Ich hielt es für einen schlechten Witz. Doch es war bitterer Ernst. Aus 7.500 Euro wurden durch Zinsen plötzlich 9.800 Euro. Die Höhe der Zinsen? Intransparent. Telefonische Nachfragen bei der Bank verliefen im Sande. Niemand konnte mir Auskunft geben. Nur eines war klar: Zahlen, und zwar sofort. Raten von mindestens 375 Euro monatlich, unmöglich zu stemmen. Um eine Reduzierung zu erreichen, sollte ich meine gesamten Vermögensverhältnisse offenlegen. Welche Vermögensverhältnisse? Mein Partner und ich arbeiten hart für ein bescheidenes Leben. Staatliche Unterstützung gab es nie, aber unsere Steuern haben wir immer pünktlich gezahlt.

Mir drängte sich die Frage auf: Seit wann ist die Soforthilfe ein Kredit? Davon war nie die Rede. Gespräche mit anderen Betroffenen bestätigten meinen Verdacht: Die Bedingungen wurden offenbar im Nachhinein geändert.

Ich legte erneut Widerspruch ein. Einen Anwalt konnte ich mir nicht leisten. Das Geld brauchte ich für die Miete. Der ganze Prozess fühlte sich wie ein Betrug an. Mein Schicksal reduziert auf eine Aktennummer. Hauptsache, ich zahle.

Ich bin erschöpft. Enttäuscht von der Politik und der kalten Bürokratie, die kleine Betriebe im Stich lässt. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich zu wehren und auf solche Missstände aufmerksam zu machen.

Zu meiner Person:
Mein Name ist Peggy Thom, ich bin 51 Jahre alt.
Ich habe eine kleine Familie (Lebenspartner und Sohn).
Wir verkaufen Wasserbetten und Whirlpools – Service, Aufbau, Beratung, Betreuung, alles rund um die Uhr.
Seit 30 Jahren sind wir selbstständig.

Diese Erfahrungen verdeutlichen, wie tiefgreifend politische Entscheidungen das Leben der Menschen beeinflussen können. Wenn euch meine Geschichte berührt, empfehle ich euch das Buch „Die RKI-Protokolle“ von Markus Schlöffel. Es beleuchtet ähnliche Herausforderungen und Schicksale und bietet weitere Einblicke in die Auswirkungen der Pandemie: Die RKI-Protokolle – Markus Schlöffel.